ERZÄHLT EINE GESCHICHTE: STORYTELLING IN DER FOODFOTOGRAFIE

Donnerstag, 28. Mai 2020

Menschen lieben Geschichten. Geschichten, in denen sie sich selbst wiederfinden oder Geschichten, die zum Träumen anregen. "In der Foodfotografie erzählen wir kulinarische Geschichten. Geschichten über Esskultur und Genuss. Wir möchten dem Betrachter vermitteln, welchen Stellenwert gutes Essen in unserem Leben hat und was wir damit verbinden", erklärt Foodfotografin Janine Hegendorf.

Essen ist viel mehr als nur das Stillen eines menschlichen Bedürfnisses. Das sogenannte „Storytelling“ hilft Fotografen, den Betrachter emotional anzusprechen und abzuholen. Das kann durch das Abrufen eigener Erinnerungen passieren oder durch das Wecken von Wünschen und Bedürfnissen. Ihr habt doch sicher selber einige Kindheitserinnerungen, die bei euch geweckt werden, wenn ihr an Gerichte denkt, die eure Mutter oder Oma gekocht oder gebacken haben. Der warme Milchreis mit Kirschen oder der Duft von frisch gebackenem Kuchen, der in der Luft liegt, während ihr als Kind durch das Haus rennt. Bildserien oder Bilderstrecken lassen sich besonders gut für das Storytelling einsetzen. Optimal eignen sich frische Zutaten, die vor und während der Zubereitung fotografiert werden. Durch das Abbilden der Zutaten kann der Betrachter sich vorstellen, wie die Zubereitung abgelaufen ist. Die Zutaten lassen sich hervorragend als Flatlay (von oben fotografiert) darstellen.

Am Beispiel von einem asiatischen Pad Thai lässt sich das Ganze einfach erklären: 

Bild 1 zeigt die Zutaten, die soeben frisch auf dem Wochenmarkt eingekauft wurden. Liebevoll hat Janine alle Zutaten zusammengestellt. Ein asiatisches Messer rundet die Asia-Szene in der heimischen Küche ab.

Bild 1: D750 | 35 mm | f/4,0 | 1/60 Sek | ISO 500

In Bild 3 sieht man alle Zutaten, die soeben frisch verarbeitet wurden, in einem fertigen Gericht. Zwei Löffel in der Pfanne machen gleich Lust darauf, sich eine große Portion auf den eigenen Teller zu laden.

Bild 3: D750 | 50 mm | f/5,0 | 1/60 Sek | ISO 640

Und dann geht’s auch schon los! Die Frühlingszwiebeln und die restlichen Zutaten werden geschnitten. In dieser Szene (Bild 2) findet sich der Betrachter wieder und kann sich bildlich vorstellen, wie er vielleicht selber das herzhafte Gericht zubereitet.

Bild 2: D750 | 35 mm | f/4,0 | 1/60 Sek | ISO 500

Bild 4: Zum Schluss rundet eine Tischszene von oben (Flatlay) die Bilderserie ab. Zutaten wie Curry-Paste und Sesam sind im Bild mit angerichtet, sodass man sich direkt vorstellen kann, wie man sein eigenes Gericht verfeinern kann.

Bild 4: D750 | 50 mm | f/5,0 | 1/80 Sek | ISO 800

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