NIKON SOFTWARE GUIDE: NX STUDIO – STAPELVERARBEITUNG UND EXPORT

Montag, 14. Juni 2021

Inzwischen habt ihr einen groben Überblick über die Möglichkeiten, die euch NX Studio für die Optimierung eurer Bilder bietet. Im letzten Teil unserer Reihe geht es um die Effizienz. Ihr braucht nicht jedes eurer Bilder einzeln zu optimieren, sondern ihr könnt mehrere clevere Funktionen in NX Studio nutzen, die euch das Leben leichter machen.

Routine-Jobs kann man auslagern

Ihr werdet vielleicht schnell feststellen, dass bestimmte Anpassungen in NX Studio einfach eurem Stil entsprechen, und dass ihr sie auf fast alle eure Bilder anwendet. Es wäre doch praktisch, wenn sich das automatisieren ließe. Nein, nicht wäre – es ist. Und es ist leichter als ihr vielleicht denkt. Oder ihr habt eine Serie von Bildern aufgenommen, die alle eine gleiche oder sehr ähnliche Bearbeitung erfordern, zum Beispiel eine Optimierung des Weißabgleichs und der Belichtung. Wir zeigen euch, welche Optionen es gibt, einmal vorgenommene Optimierungen schnell und einfach auf beliebig viele Bilder zu übertragen.

Kopieren und Einfügen von Bearbeitungsschritten

Ein Hinweis vorab: Die Möglichkeiten zur Stapelverarbeitung sind nicht beschränkt auf die hier erwähnten Bearbeitungsoptionen. Praktisch alle Anpassungen, die ihr in NX Studio an euren Bildern vornehmen könnt, könnt ihr auch kopieren, einfügen, abspeichern und laden.

Fangen wir mit einem Beispiel an:

Die vier rot markierten Bilder sind alle etwas flau geraten. Der Plan ist, sie heller und kontrastreicher zu machen und nebenbei noch die automatischen Korrekturen für Verzeichnung und Vignettierung anzuwenden. Dafür geht ihr wie folgt vor:


Schritt 1: Anpassung für ein beispielhaftes Bild

Wählt euch ein Bild aus der Serie aus und nehmt daran alle Anpassungen vor, die ihr im nächsten Schritt auf die übrigen Bilder kopieren wollt. Hier haben wir die Optionen der Kamera-und Objektivkorrektur genutzt, und Vignettierung, Verzeichnung und Farbquerfehler korrigiert, aber vor allem mittels LCH-Editor Helligkeit und Kontrast angepasst. Aber schon erwähnt: Um welche Bearbeitungsschritte es geht, ist fast egal. Jede denkbare Bearbeitung lässt sich auf demselben Wege von einem Bild auf andere übertragen.



Schritt 2: Anpassungen kopieren

Rechtsklickt auf das bearbeitete Bild in der Übersichtsleiste und wählt »Änderungen kopieren«. Eure vorgenommenen Anpassungen landen so in der Zwischenablage.



Schritt 3: Anpassungen einfügen

Markiert nun die Zielbilder, auf die ihr die gleiche Bearbeitung anwenden wollt, rechtsklickt erneut und wählt »Anpassungen einfügen«. Voila, fertig.

Übrigens: Das funktioniert nicht nur mit »frischen« Anpassungen. Anpassungen, die ihr heute in NX Studio an einem Bild vornehmt, könnt ihr auch in einem Jahr oder wann auch immer auf weitere Bilder übertragen.

Zurücknehmen eines Schrittes

Manchmal ist eine kopierte Bearbeitung etwas zu viel oder auch noch nicht genug. Ihr könnt jedes einzelne Bild anschließend genauso weiter bearbeiten, als hätte ihr die Bearbeitung an ihm selbst vorgenommen, jeder einzelne Bearbeitungsschritt lässt sich also individuell verändern oder ganz zurücknehmen. Und solltet ihr mit einer Bearbeitung ganz weit daneben liegen, bleibt in jedem Fall die Menüoptionen »Anpassen« > »Zurück zum Originalzustand« (Setzt alle Bearbeitungen zurück, die nicht schon an der Kamera eingestellt waren) oder »Zurück zur letzten Dateiaktualisierung« (Zurücksetzen auf den vorigen Bearbeitungsstand).

Abspeichern und Laden von Bearbeitungen

Der oben beschriebene Weg zum Kopieren und Einfügen von Bearbeitungen ist immer dann der richtige, wenn es um einzelne Serien geht. Es kann aber sein, dass ihr bestimmte Bearbeitungsschritte immer oder sehr oft anwenden wollt. Zu diesem Zweck könnt ihr Bearbeitungen in Form eigener Dateien – unabhängig von den bearbeiteten Bildern – abspeichern. Nahmt hierfür die gewünschten Bearbeitungen an einem Musterbild vor und wählt im Menü »Anpassen« > »Änderungen exportieren...«.

Über die Option »Anpassungen importieren« könnt ihr sie später jederzeit auf eine beliebige Zahl von Bildern anwenden. Unser Tipp: Wählt einen gemeinsamen Speicherort für eure Bearbeitungsdateien und verwendet Dateinamen, die die Bearbeitung oder den Zweck gut beschreiben.

Exportieren

Das Exportieren von Bildern, also das Anwenden aller zuvor vorgenommenen Anpassungen auf eure Bilder und das Speichern dieser Bilder in einem neuen Dateiformat, heißt in NX Studio »Dateikonvertierung«. Markiert einfach alle Bilder, die ihr exportieren wollt, rechtsklickt darauf und wählt »Dateikonvertierung« im Kontextmenü. Ihr habt dann umfangreiche Auswahlmöglichkeiten für Dateiformat (JPEG oder TIFF), Qualität, Bildgröße, Dateinamen und Speicherort.

Die Menüoption »Stapelverarbeitung«

Der Menüpunkt »Stapelverarbeitung« (unter »Datei«) verbindet den Export mit der Option, eine gespeicherte Anpassung direkt in einem Durchlauf anwenden zu lassen, auch ohne die Bearbeitung innerhalb von NX Studio für die jeweiligen Bilder zu speichern. Ein sinnvolle Anwendung hier wäre beispielsweise eine Verkleinerung von Bildern für eine Diashow per Beamer mit gleichzeitig etwas höherer Scharfzeichnung. Ihr speichert also einmal eine Bearbeitungsdatei »Diashow« und immer, wenn ihr eine neue Diashow anlegen wollt, schickt ihr die ausgewählten Bilder durch eine Stapelverarbeitung, die diese Bearbeitung anwendet. Die Konvertierung ins JPEG-Format (oder TIFF) ist in diese Funktion gleich mit eingebaut.

Der Dialog für die Stapelverarbeitung erweitert den für den Export um die Möglichkeit, gespeicherte Anpassungen im selben Durchgang anzuwenden. Eure Bilder bleiben in diesem Fall aber mit den ursprünglichen Anpassungen, zum Beispiel einer höheren Auflösung und dezenteren Scharfzeichnung, gespeichert.

Legt los

Ihr seht: NX Studio macht euch nicht nur das Bearbeiten eurer Bilder sehr leicht sondern auch das effiziente Arbeiten mit vielen Fotos. Probiert die unterschiedlichen Optionen aus, findet eure Favoriten und dann viel Spaß beim Optimieren!

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