FEATURES IN DER PRAXIS: PICTURE CONTROL

Dienstag, 25. Jänner 2022

Der schnelle Weg zum kreativen Bildlook

Ihr möchtet gerne beeindruckende Fotos und Videos ohne eine aufwendige Nachbearbeitung aufnehmen? Dann haben wir ein hervorragendes Werkzeug für euch. Mit den Picture-Control-Optionen eurer Nikon-Kameras könnt ihr den Bildlook eurer Aufnahmen in wenigen Sekunden wechseln, individuell anpassen und abspeichern. Die verschiedenen Bildkonfigurationen wirken sich dabei auf Verarbeitungseinstellungen wie die Scharfzeichnung, den Kontrast, die Helligkeit, die Farbsättigung und den Farbton aus. Das Picture-Control-System steht euch in allen modernen Nikon-Kameras zur Verfügung – das schließt neben DSLRs auch unsere spiegellosen Systemmodelle mit ein. Die Anzahl der möglichen Optionen kann sich von Modell zu Modell unterscheiden. Dabei wirken sich die Bildlooks in erster Linie auf JPEG-Fotos und Videodateien aus. Doch auch erfahrene Fotografen, die ausschließlich im RAW-Format arbeiten, können ihren Nutzen daraus ziehen.

Von sanften Farben bis hin zu kontrastreichem Monochrom

Das Picture-Control-System bietet mit Bildkonfigurationen wie „Standard“, „Neutral“, „Brillant“, „Monochrom“, „Porträt“ und „Landschaft“ einige grundlegende Bildlooks, die, je nach Kameramodell, durch weitere kreative Optionen ergänzt werden. Das Prinzip ist schnell erklärt: Für jede Picture-Control-Konfiguration haben wir der internen Bildverarbeitung in der Kamera vorgegeben, ob der Kontrast zum Beispiel stärker oder schwächer ausgeprägt sein soll, und ob Farben kräftig oder eher entsättigt wiedergegeben werden. Es handelt sich also um Presets, die es euch ermöglichen, sehr schnell und einfach zu schönen Ergebnissen zu kommen, ohne die entsprechenden Einstellungen nachträglich in der Bildbearbeitung vornehmen zu müssen. Was steckt hinter den verschiedenen Optionen? Im Vergleich zur Standard-Einstellung wird bei „Porträt“ zum Beispiel auf eine neutrale Wiedergabe der Hauttöne und einen etwas zurückgenommenen Kontrast geachtet, während die Option „Landschaft“ gezielt Farben wie Grün und Blau verstärkt und die Detailschärfe erhöht.

Ausgewogen

Brillant

Monochrom

Neutral

Schwarzweiß-Fans werden sich zudem über den Monochrom-Modus freuen. Hier wird das Bild direkt in der Kamera in Schwarzweiß umgewandelt und entsprechend im Display angezeigt. Dieser Aspekt bringt auch einen Vorteil für Fotografen mit sich, die ausschließlich im RAW-Modus arbeiten. Obwohl sich der Picture-Control-Modus in erster Linie auf JPEGs auswirkt und die Farben der RAW-Bilder unangetastet lässt, wird bei der Aufnahme im Display dennoch das Ergebnis mit der gewählten Picture-Control-Konfiguration angezeigt. Wer also im RAW-Modus fotografiert und zusätzlich die „Monochrom“-Option des Picture-Control-Systems aktiviert, wird die Bilder im Kameradisplay in Schwarzweiß angezeigt bekommen. So können auch erfahrene Fotografen direkt bei der Aufnahme erkennen, ob ihr Bildaufbau für eine spätere Schwarzweißkonvertierung funktioniert.

Picture-Control-Presets individuell anpassen

Auch wenn es sich bei den Picture-Control-Optionen um Presets handelt, also um Einstellungen, die unsere Entwickler vorab für euch definiert haben, habt ihr die Möglichkeit, jedes dieser Presets nach euren Wünschen anzupassen. Dafür geht ihr im Kameramenü in das Preset hinein. Je nach Kameramodell stehen euch dort unterschiedliche Einstellparameter zur Verfügung. In der Nikon Z 6 habt Ihr innerhalb eines Presets zum Beispiel Zugriff auf verschiedene Schärfe-Werkzeuge („Schnell scharfzeichnen“, „Scharfzeichnung“, „Mitteltöne scharfzeichnen“, „Detailkontrast“), auf den Globalen Kontrast, die Helligkeit, die Farbsättigung und den Farbton. Jeder dieser Parameter kann auf einer Skala nach rechts verstärkt oder nach links abgeschwächt werden. Manuell veränderte Presets markiert die Kamera mit einem „Stern“. Aus der Bezeichnung „PT“ für das Porträt-Preset wird nach eurer Anpassung somit „PT*“. Die Anpassung bleibt auch nach dem Aus- und wieder Einschalten eurer Nikon-Kamera bestehen, bis ihr die Anpassung des Presets selbst wieder zurücknehmt. Über die Software „Picture Control Utility 2“ habt ihr sogar die Möglichkeit, eigene Presets anzulegen. Die könnt ihr anschließend auf eine Speicherkarte exportieren und so in eine Nikon-Kamera importieren.

Vorteile bei RAW-Aufnahmen

Was bringt euch das Picture-Control-System, wenn ihr ausschließlich im RAW-Format fotografiert? Wie zuvor schon angesprochen, bleiben die Farben der RAW-Aufnahme zwar grundsätzlich unangetastet, die in der Kamera ausgewählte Picture-Control-Konfiguration wird aber im RAW-Bild mit abgespeichert. Wenn ihr die RAW-Bilder anschließend in einer Nikon-Software wie View NX-I und Capture NX-D öffnet, steht der gewählte Picture-Control-Bildlook auch dort wieder zur Verfügung. Außerdem habt ihr in der Software die Möglichkeit, nachträglich zwischen den verschiedenen Picture-Control-Konfigurationen hin- und herzuschalten. Einige Nikon-Kameras bieten darüber hinaus auch die Option, RAW-Aufnahmen direkt in der Kamera zu verarbeiten und als JPEG abzuspeichern. In dem Fall könnt ihr das RAW-Bild direkt über das Kameramenü mit einer der verfügbaren Picture-Control-Optionen versehen. So gelangt ihr schnell zu schönen Ergebnissen.

Das Picture-Control-System ist also vielseitig einsetzbar. Neben der Verwendung bei Fotos könnt ihr auf diese Weise auch euren Videos einen schönen Look verpassen. Das spart euch Zeit, die ihr sonst in die Nachbearbeitung stecken müsstet.

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